Mental Load bei Müttern

Mental Load? Zu viel Verantwortung? Wie komme ich da raus?

Ich lade dich herzlich ein, diese Gedanken zu teilen.

Schon mal vom Phänomen Mental Load gehört? Die enorme psychische Belastung, die vorwiegend Frauen fühlen, weil sie in der Familie bleischwer die Verantwortung für die komplette Lebensorganisation tragen. Der Kopf ist immer voll, das Stresslevel enorm. Aber ich sag dir jetzt was, das du nicht hören willst:

Wie im Innen, so im Außen.

Wenn dich dein Kopf fast erschlägt, wenn du dich wie alleinerziehend fühlst, du gefühlt als EINZIGE Verantwortung übernimmst? Dann hat das mehr mit DIR als mit deinen Mitmenschen zu tun.

Also selbst schuld? Nein. Aber die Ursache dieses Phänomens liegt in deiner Vergangenheit.

  • „Wenn du der Oma kein Kussi gibst, ist sie ganz traurig, schau mal!“
  • „Wenn du so brav bist, hab ich richtig gute Laune!“
  • „Du bringst mich noch an den Rande des Nervenzusammenbruchs mit diesem Chaos hier!“

Wer es gewohnt ist, als Kind für die Gefühle, das Wohlergehen der anderen verantwortlich gemacht zu werden, der verinnerlicht: ICH BIN VERANTWORTLICH.

Wir reinszenieren andauernd unsere frühe Kindheit

So ein Mensch neigt dazu, Partnerschaften einzugehen mit Menschen, die diesen Glaubenssatz bestätigen UND sendet unterbewusst die Botschaft: ICH BIN VERANTWORTLICH, ZUR SEITE, ICH MACH DAS! und jammert dabei: „Kannst du nicht endlich auch mal daran denken? Immer nur muss ich mich um die Termine kümmern und an alles denken!“

Eine Beziehung ist ein komplex ausgetüfteltes Gleichgewicht aus Schnüren, Verstrickungen, Fallen und Energie. Sobald ein Part sich ändert, bringt es das Gleichgewicht ins Wanken und etwas Neues entsteht.

Wir wählen Mitmenschen, Freundschaften, Partnerschaften, Bekanntschaften unbewusst so aus, dass sie unsere Glaubenssätze bestätigen. Immer Streit? Kannst du haben! Immer Opferrolle? Hier bitteschön! Frauenfeindlichkeit? Klar, sonst noch was?

Verantwortungskrank

Ich hatte auch mal so ein Verantwortungsding mitlaufen. SEHR unangenehm gewesen. Es hat mich fast erschlagen. Ich war kurz vorm Burnout.

Was dann passierte? Ich habe aufgearbeitet. Ich habe INNERLICH Verantwortung abgegeben. Und das Wunder geschah: Mein Mann hat – ohne, dass ich ein Muh oder Mä von mir gegeben hätte – schlagartig Verantwortung übernommen. Bei uns war eine Weile das Gleichgewicht dann komplett gekippt und ich musste IHN bremsen: „Denk nicht so viel nach! Ich kann auch was übernehmen! Was, du hast das schon vorbereitet?? Ich bin auch noch da!“ Inzwischen alles in Balance. Innere Freiheit.

Kampfstrategien oder Aufarbeitung?

Wir können uns STRATEGIEN einfallen lassen, mit denen wir Mental Load bekämpfen, für Gleichberechtigung sorgen, unser Stresslevel eindämmen. Ja. Ist aber anstrengend. Und zum Teil völlig absurd, wenn wir innere Gesetze (Glaubenssätze) schon mit Kindesbeinen durch die Welt getragen haben, die vielleicht heißen: RUHE IST GEFÄHRLICH oder FRAUEN SIND MINDERWERTIG oder ICH BIN SCHULD.

Ich persönlich gehe den Weg hin zur Quelle des Übels – und die steckt IN MIR. Wobei. Nicht mehr.

Alles Liebe und innere Freiheit wünsche ich dir. ♥

Anne

Ich lade dich herzlich ein, diese Gedanken zu teilen.

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Kommentare (2)

  • Liebe Anne, danke für diesen Denkansatz! Erst kürzlich las ich ein Buch zu diesem Thema und wurde fast ärgerlich über die vielen Schubladen. „Dein“ Ansatz war es eher nicht. Aber genau auf das kommt es immer zurück….schau auf deine echten (!) Bedürfnisse.
    Alles Liebe, Nadja

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Ich bin Anne, leidenschaftliche Schreiberin und immerfort lernende Mutter zweier Kinder. Süchtig nach anspruchsvollen Büchern und mit einer Schwäche für ausgezeichneten Schwarztee. Auf meinem Blog WELTFREMD setze ich mich seit 2019 für friedvoll-authentische Elternschaft ein und kläre über Entwicklungstrauma auf. ♥

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