Kind rastet nach dem Kindergarten aus

Ausflippen nach dem Kindergarten: Sie testet nur deine Grenzen aus!

Ich lade dich herzlich ein, diese Gedanken zu teilen.

Ein dreijähriges Mädchen steckt gerade mitten in der Eingewöhnung. Die läuft sehr gut. Erzieherinnen und Mutter passen sie so weit wie möglich an die Bedürfnisse des Kindes an. Kind hat keinerlei Probleme damit, sich in den Alltag einzufügen, findet schnell Freunde und genießt die Aktivitäten, den Trubel und die neuen Möglichkeiten. Keine Tränen nötig.

Bis dahin alles nice.

Ein Problem gibt es trotzdem …

Chaos beim Abholen

„Sie flippt beim Abholen meist aus, ist aggressiv und macht ein ziemliches Theater auf dem Heimweg. Ich bin jedes Mal schon auf dem Weg zum Kindergarten nervös, wenn ich sie holen gehe …“

Gespräch zwischen Tür und Angel. Mutter und irgendeine neunmalkluge Bekannte, die darauf erwidert:

„Tja, sie testet eben nur deine Grenzen aus. Sei halt streng und konsequent, dann gibt sich das.“

Explosion in 3, 2, 1 ….

Nein. Die Mutter strafft sich. Bricht das Gespräch mit dem allernötigsten Anstand ab und geht.

Aber ehrlich?

Diese Mutter bin selbstverfreilich ICH. Und ich wünschte mir manchmal, ich könnte im real life den Leuten á la Mia and me per Wasserblitz die Inhalte meiner Lieblingsbücher um die Ohren schmettern.

(Schau dir gerne meine Favoriten in meiner Bücherempfehlungsliste an.)

Ich sag dir jetzt, was ich mir in solchen Momenten denke! (Gedanken überschlagen sich in 1000facher Geschwindigkeit, stolpern übereinander und werden verquirlt mit Fassungslosigkeit und Wut. Hier jetzt die geschönte Version:)

Trotzphase Kindergarten Abholen Autonomiephase Wutanfall
Testet ein Kind nur seine Grenzen aus, wenn es nach dem Kindergarten „bockt“?

Schluss mit kinderfeindlichen Unterstellungen

WANN können wir bitte ENDLICH mal von diesem hässlichen Menschenbild abrücken, das dem Kind von klein auf unterstellt, es manipuliere und versuche mit allerlei Frechheiten seinen maximalen Handlungsspielraum auszutesten? WOHER kommt bitte diese massive Empathielosigkeit, die verhindert, dass der kluge Erwachsene erkennt, dass das Kind schlichtweg in einer emotionalen Not steckt? (Tochter hat mir mehrfach nachher gesagt: „Mir geht’s einfach so schlecht, Mama, ich bin aufgeregt und brauche Kuscheln.“ – und da bin ich noch in einer privilegierten Situation, weil meine Tochter das schon konkret erfassen und benennen kann.)

Kita strengt an

Ein Kind, das sich den ganzen Tag in der Kita anpassen muss, dem das Wild- und Lautsein fehlt, das so viele Reize und Bewertungen aushalten und mehrere Stunden funktionieren muss – das ARBEITET hart. Es ist sein JOB und es braucht FEIERABEND. Exakt so wie wir nach einem langen Tag.

Was ist daran so schwer zu fassen?

Was glaubt ein solcher Klugscheißer, was es hilft, dem Kind mit innerem Abstand, Kaltherzigkeit und erzieherischer Konsequenz zu begegnen? Dass es lerne, sein „Theater“ einzustellen? Ja, vielleicht. Aber nicht, weil es aufrichtig lernt, sich gut zu benehmen. Sondern weil es aus Angst vor Strafe weiterhin krampfhaft angepasst ist. Die Strafe hier? Liebesentzug [subjektive Empfindung des Kindes] durch innerlichen Kontaktabbruch. Ganz ganz fiese Nummer.

So was würde ich ums Verrecken nicht übers Herz bringen.

Mehr Lesefutter auf weltfremd

Ganz davon abgesehen, dass so ein Verhalten dem Kind gegenüber über kurz oder lang echt unschöne „Konsequenzen“ nach sich zieht. Aber davon an anderer Stelle. Zum Beispiel hier: In Wüten, Schreien, Weinen gibt es Inspirationen zum richtigen Umgang mit großen Gefühlen kleiner Kinder.

Und ich empfehle allen, die: „Sie testet ihre Grenzen nach dem Kindergarten aus“ von sich geben, meinen Artikel Liebe Mama: Ein imaginärer Brief des Kleinkindes. Einer meiner Herzenstexte. ♥

Empathische Grüße

Anne

PS: Hast du (oder dein Kind) schon solche bescheuerten Sprüche gedrückt bekommen? Dann kommentiere doch gerne, welche das waren und wie du darauf reagiert hast oder reagieren würdest. Und wenn du andere kennst, die sich auch darüber ärgern, teil doch diese Gedanken mit ihnen. ♥

Ich lade dich herzlich ein, diese Gedanken zu teilen.

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Ich bin Anne, leidenschaftliche Schreiberin und immerfort lernende Mutter zweier Kinder. Süchtig nach anspruchsvollen Büchern und mit einer Schwäche für ausgezeichneten Schwarztee. Auf meinem Blog WELTFREMD setze ich mich seit 2019 für friedvoll-authentische Elternschaft ein und kläre über Entwicklungstrauma auf. ♥

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